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Diversity Good-Practice

Speak up: Gleichberechtigung bei AstraZeneca

Ein integratives und gleichberechtigtes Arbeitsumfeld zu schaffen, ist klares Ziel beim Pharmaunternehmen AstraZeneca. Diversity Guide hat mit AstraZeneca Österreich Personalchefin, Sabine Winner-Neuhaus, über Maßnahmen und Projekt gesprochen.
Text: Michael Strausz
© AstraZeneca

Worauf fokussiert AstraZeneca im Bereich Inklusion & Diversität (I&D)?
Wir von AstraZeneca sind überzeugt, dass Inklusion Recht und Vielfalt eine Stärke ist. Beides trägt wesentlich zum Unternehmenserfolg bei, weil Innovation bahnbrechende Ideen benötigt. Diese können nur von einer vielfältigen Belegschaft kommen, die konventionelles Denken in Frage stellt. Diese Diversität sicherzustellen und ein Umfeld zu schaffen, in dem jede:r authentisch er/sie selbst sein kann, sehe ich als wichtigste Aufgabe von I&D.

I&D hat bei AstraZeneca ja verschiedene Facetten … Starten wir mit dem Themenbereich „Mitarbeitende mit Behinderungen“ – wie rekrutieren Sie diese?
AstraZeneca setzt sich konsequent für ein inklusives Mindset im gesamten Unternehmen ein. Seit 2023 arbeiten wir im Rahmen unserer Partnerschaft mit MyAbility daran, Studierende mit psychischen oder physischen Beeinträchtigungen durch spezielle Trainee-Programme aktiv zu integrieren. Dieses Jahr verstärken wir gezielt unsere Initiativen, um das Bewusstsein für Vielfalt und Inklusion – insbesondere im Hinblick auf Behinderungen – unter unseren Führungskräften auszubauen.

Sie setzen auf Freiwilligenarbeit – was kann man sich darunter vorstellen?

Unsere Mitarbeitenden können bis zu zwei Arbeitstage pro Jahr an den Volunteering-Tagen teilnehmen. Dabei kann jede:r allein oder im Team sein/ihr Wunschprojekt frei auswählen. Dementsprechend vielfältig sind die Aktivitäten: Beispielsweise tauschen Mitarbeiter:innen ihren Arbeitsplatz gegen Malerpinsel, Kochlöffel und Schaufeln. Sie unterstützen Senioreneinrichtungen sowie Menschen mit Beeinträchtigung, machen Hausübungen mit Kindern mit Fluchterfahrung, renovieren Räumlichkeiten in Mutter-Kind-Häusern oder Wohneinrichtungen für Geflüchtete. Oder kochen für Obdachlose, helfen bei Essensausgaben – um nur einige Beispiele zu nennen.

Seit über zwei Jahren gibt es bei Ihnen des Projekt „Inklusions & Diversity-Champions“. Worum geht es bei diesem?

Anfang 2023 haben wir mit den „I&D Champions“ begonnen, um Vielfalt und Inklusion im Unternehmen zu priorisieren. Derzeit sind vier Kolleg:innen im Einsatz, die vielfältige Projekte von Mitarbeitenden für Mitarbeitende initiieren. Sie befassen sich mit Themen wie Gendermedizin, Geschlechtergerechtigkeit und -vielfalt, Armut und Obdachlosigkeit, sexuelle Belästigung und Machtmissbrauch, sowie der Inklusion von Menschen mit Behinderungen. Erst kürzlich fand anlässlich des Pride Month  das erste „Pride Pub Quiz“ in unserem Büro statt, und wurde großartig angenommen.

In welcher Form werden Geschlechtergerechtigkeit- und vielfalt bei AstraZeneca umgesetzt?

Ein zentraler Aspekt unserer Initiative für Gleichstellung, Inklusion und Vielfalt (Equality, Inclusion and Diversity – EID) ist Gleichstellung zu erreichen, indem wir sicherstellen, dass jede:r den gleichen Status, die gleichen Rechte und die gleichen Möglichkeiten hat. Gleichberechtigung bedeutet, dass jede:r Einzelne oder jede Gruppe unabhängig von ihren Lebensumständen die gleichen Ressourcen und Chancen erhält. Um etwa gleichen Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit zu erzielen, wurde ein umfassendes Maßnahmenbündel eingeführt. Wir haben unsere internen Vergütungsrichtlinien überarbeitet und externe jährliche Grundlohnstandards festgelegt. Weiters sind wir für die neuen Regelungen zur gesetzlichen Lohntransparenzberichterstattung, in der ab 2026 die Anzahl der Männer und Frauen in jeder Entgeltgruppe zusammen mit ihren Durchschnitts- und Medianlöhnen detailliert aufgeführt sein wird, gut vorbereitet. Unser Ziel ist zudem die Gleichstellung von Frauen und Männern in Führungspositionen.

Welche Initiativen wurden im Bereich sexuelle Belästigung und Machtmissbrauch gesetzt?

Wir schützen unsere Mitarbeitenden, behandeln uns gegenseitig mit Respekt und unterstützen einen inklusiven Arbeitsplatz, um allen Mitarbeiter:innen Raum zu bieten, Innovationen voranzutreiben und ihr Bestes geben zu können. Wer nachweislich andere mobbt oder belästigt, muss mit ernsten Konsequenzen rechnen – dies gilt gleichermaßen für Mitarbeiter:innen, Führungskräfte und Kund:innen Bei Mitarbeitenden sind disziplinarische Schritte von einer schriftlichen Abmahnung bis hin zur Kündigung des Arbeitsverhältnisses möglich. Alle Mitarbeitenden absolvieren regelmäßige Trainings, um das Bewusstsein für Mobbing und Belästigung zu schärfen, und über unsere wichtigen Standards am aktuellen Stand zu sein. Mitarbeiter:innen, welche Vorkommnisse melden, steht zudem jederzeit die psychologische Begleitung durch das Employee Assistance Programm, Mavie, kostenlos zur Verfügung.

Was ist die Speak-up-Kultur bei AstraZeneca?

Die „Speak Up“-Kultur bei AstraZeneca beschreibt ein Arbeitsumfeld, in dem sich alle Mitarbeitenden ermutigt und sicher fühlen, Bedenken, Ideen oder Beobachtungen offen anzusprechen – unabhängig von Hierarchie oder Funktion. Diese Kultur steht für Transparenz, gegenseitigen Respekt und Verantwortungsbewusstsein und fördert das aktive Einbringen und Teilen von unterschiedlichen Sichtweisen. Ziel ist es, konstruktives Feedback zu ermöglichen, Missstände frühzeitig zu erkennen und zu beheben sowie Innovation und kontinuierliche Verbesserung zu unterstützen. So entsteht eine vertrauensvolle Atmosphäre, in der sich alle Mitarbeitenden aktiv an der Gestaltung des Unternehmens beteiligen können.

Was sind Employee Resource Groups?

AstraZeneca Österreich setzt mit seinen Employee Resource Groups (ERGs) klare Zeichen für Vielfalt und Zugehörigkeit. Die freiwilligen, von Mitarbeitenden geleiteten Gruppen fördern ein Arbeitsumfeld, in dem sich alle sicher und wertgeschätzt fühlen, unabhängig von Herkunft oder Erfahrung. Besonders im Fokus stehen die Themen Gender, Mental Health und Neurodiversität. Durch gezielte Initiativen wie Netzwerkveranstaltungen mit externen Expert:innen, inklusionsfördernde Aktionen am Arbeitsplatz und geführte externe Erlebnisse – darunter die Shades Tour zur Sensibilisierung für gesellschaftliche Benachteiligung – wird eine Kultur des offenen Austauschs und gegenseitigen Verständnisses gestärkt.

Wie nutzen die Mitarbeiter:innen das Professional Women’s Network-/PWN-Programm?

PWN (Professional Women’s Network) ist ein globales Netzwerk, das sich für eine geschlechtergerechte Führung in Wirtschaft und Gesellschaft einsetzt – durch professionelle Weiterentwicklung sowie internationale, branchenübergreifende Online- und Präsenznetzwerke. AstraZeneca unterstützt diese Vision als Corporate Partner. Mitarbeitende haben die Möglichkeit, sich entweder als Mentee oder Mentor:in zu bewerben oder an virtuellen und lokalen Netzwerkveranstaltungen teilzunehmen. Ziel ist es, durch einen externen Blickwinkel und den aktiven Austausch zwischen verschiedenen Teilnehmenden neue Impulse und Perspektiven zu gewinnen.

AstraZeneca ist in den letzten Jahren personell stark gewachsen. Wie viele neue Mitarbeitenden wollen Sie bis Jahresende einstellen, in welchen Bereichen?

Das stimmt – seit 2019 ist unsere Mitarbeiter:innenzahl um 87 Prozent gewachsen, das ist weit über dem Branchenschnitt. Bis Ende des Jahres planen wir, noch rund zehn Stellen zu besetzen, vorwiegend in Marketing und Sales sowie in unserem Medical Team. Wir freuen uns immer, interessierte und motivierte Bewerber:innen kennenzulernen!

 

Über AstraZeneca Österreich

Als Tochterunternehmen des britisch-schwedischen Pharmakonzerns AstraZeneca PLC, London, gehört die österreichische Niederlassung mit 255 Mitarbeitenden zu den führenden Partnern im heimischen Gesundheitswesen. AZ Österreich entwickelt, produziert und vertreibt innovative Arzneimittel im Bereich Herz-Kreislauf, Niere, Stoffwechsel, Onkologie sowie Autoimmun- und Atemwegserkrankungen. Dabei arbeitet AZ mit Unis, wissenschaftlichen Einrichtungen und Biotech-Firmen zusammen. Geschäftsführer von AZ Österreich ist seit 2022 der Italiener Filippo Fontana.

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