Faire Schokolade für das Osterfest
Wer seinen Liebsten Schokolade zu Ostern schenkt, sollte auch die faire Herstellung der Leckerei im Hinterkopf haben. Es dürfen also keine „Kinderhände“ involviert gewesen sein. Bei mit dem Gütesiegel des fairen Handels ausgezeichneten Produkten können Konsumenten schon jetzt darauf vertrauen, dass die Produzenten darauf geachtet haben. Ohne von dem noch nicht geltenden Lieferkettengesetz dazu verpflichtet zu sein.
„Mit dem neue Gesetz sollten Produkte des täglichen Lebens, in denen Kinderarbeit, Ausbeutung, Umweltverschmutzung, Missachtung von Menschenrechten oder Korruption stecken, aus den heimischen Regalen verbannt werden“. Das sagt Reinhard Heiserer, Geschäftsführer der österreichischen Hilfsorganisation Jugend Eine Welt, in Hinblick auf die kürzlich gefallenen Entscheidungen zum europäischen Lieferkettengesetz. Auch wenn entgegen dem ursprünglichen Plan das Lieferkettengesetz jetzt in nur abgeschwächter Form beschlossen wurde und so etwa in Österreich nur wenige große Unternehmen unter dessen Anwendung fallen werden, sei dies doch der entscheidende Anstoß, der „die Wirtschaft dazu bringen kann, gegen Kinderarbeit und für Umweltschutz einzutreten.“
Konsumenten weiter gefordert
Dennoch bleiben Konsumenten weiter gefordert, bei ihren Einkäufen selbst auf fair produzierte und gehandelte Produkte zu achten. Insbesondere, wenn es sich um Waren aus jenen Produktgruppen handelt, von denen seit langem bekannt ist, dass sie trotz aller Bemühungen noch immer nicht fair hergestellt werden. Wie zum Beispiel bei Kakao, Kaffee, Kleidung, Palmöl.
Nach Recherchen der ILO (internationale Arbeitsorganisation der UN) wird beispielsweise in sieben Ländern weiterhin Kakao vielfach durch ausbeuterische Kinderarbeit gewonnen. Darunter die als die größten Kakaoproduzenten der Welt geltenden beiden westafrikanischen Länder Elfenbeinküste und Ghana. Laut einer 2021 erstellten Studie der Forschungseinrichtung NORC an der Universität von Chicago schuften zur Gewinnung der Kakaobohnen alleine in diesen beiden Ländern 1,48 Millionen Kinderarbeiter:innen.
Schokolade macht Schule
Was verantwortungsbewusste Produzenten schon längst freiwillig tun können, zeigt das Beispiel des Jugend Eine Welt-Kooperationspartners Zotter, die bekannte steirischen Schokoladen-Manufaktur. Das gesamte Unternehmen ist Fair Trade verifiziert (nach den Kriterien der World Fair Trade Organization) und verwendet ein eigenes, unabhängiges Fair-Logo, weil etwa Rohstofflieferanten besser als nach den Weltmarktpreisen bezahlt werden und es zu Kakaobauern regelmäßigen, direkten Kontakt gibt.
Seit über einem Jahr fließen jeweils 50 Cent pro Tafel verkaufter Sorte „SchokoBanane“ in das gemeinsame Projekt „Schokolade macht Schule“. Geld, das dazu dient, im stark von Armut geprägten Madagaskar für gut 770 Kinder in den Schulen der Jugend Eine Welt Projektpartner vor Ort das mittägliche Schulessen zu finanzieren. Zum Jahresende 2023 waren bereits 80.000 Tafeln SchokoBanane verkauft – macht die stolze Summe von 40.000 Euro „Essensgeld“.
Mit Kritzelkraft gegen Kinderarbeit
Jugend Eine Welt setzt sich neben der Förderung von benachteiligten Kindern und Jugendlichen seit langem für fairen Handel und gegen missbräuchliche Kinderarbeit ein. Etwa mit der Initiative „Kinderarbeit stoppen“ gemeinsam mit den Partnerorganisationen Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar, Kindernothilfe Österreich, Solidar Austria, Fairtrade Österreich und Butterfly Rebels. Die nächste Aktion läuft demnächst an: ausgewählte Zeichnungen der Mitmachaktion „Kritzelkraft gegen Kinderarbeit”, bei der rund 400 Kinder ihre Vorstellungen einer kinderarbeitsfreien Welt zu Papier gebracht haben, werden österreichweit auf Plakaten zu sehen sein.
Tipps für faire Schokolade, z.B.: im Online-Shop von Jugend Eine Welt oder direkt bei Zotter.