Umfrage: Inklusion im Kindergarten erwünscht
Inklusion im Kindergarten ist ein Punkt, mit dem auch Elementarpädagog*innen naturgemäß konfrontiert sind. Frühkindlicher Entwicklung kommt bei Kindern mit geistiger oder körperlicher Beeinträchtigung besondere Bedeutung zu.
Planbarkeit gefragt
Um den Anforderungen zu entsprechen, braucht es braucht neben einer Planung auch mehr Kapazitäten. „Volksschulen werden dabei unterstützt, indem der aktuelle Förderbedarf zeitgerecht erhoben wird, sagt Natascha Taslimi, Vorsitzende des Netzwerk Elementare Bildung Österreich (NeBÖ).
„Dies ist in Kindergärten und Krippen nicht der Fall und erschwert die Planbarkeit in personeller und materieller Hinsicht massiv“, erläutert Taslimi die aktuelle Situation. Dass die Anliegen der Elementarpädagogik in der Bevölkerung alles andere als auf taube Ohren stoßen, zeigt eine Onlinebefragung in Kooperation mit INTEGRAL.
Inklusion im Kindergarten: gemeinsame Gruppen
95 Prozent fänden es sehr oder eher sinnvoll, die Anzahl der Kinder mit Unterstützungsbedarf im Vorfeld zu erheben. Eindeutig ist auch die Haltung der Bevölkerung zur Betreuung und Begleitung von Kindern mit Behinderung: Mehr als drei Viertel sprechen sich für gemeinsame Gruppen mit nicht beeinträchtigten Kindern aus. Insbesondere Frauen sind dieser Ansicht. Nur 19 Prozent aller Befragten befürworten getrennte Gruppen.
Proteste der Elementarpädagog*innen, die auf die hohe Bedeutung ihres Berufsstandes für die Gesellschaft aufmerksam machen, finden immer wieder statt. Die Studie zeigt: Die Akzeptanz dafür steigt. Etwas über die Hälfte der Befragten finden diese Proteste gut. Vor allem in Wien und unter Höhergebildeten ist man dieser Ansicht. Bemerkenswert ist vor allem die steigende Unterstützung dieser Proteste. Gegenüber dem Vorjahr zeigen beachtliche 10 Prozentpunkte mehr Verständnis dafür.
In diesem Zusammenhang mag es nicht überraschen, dass die Staatsausgaben für Elementarpädagogik als zu niedrig angesehen werden. Ganze zwei Drittel sind dieser Ansicht, vor allem Befragte zwischen 50 und 75 Jahren sowie Höhergebildete. 31 Prozent finden die Ausgaben noch passend, lediglich 3 Prozent halten sie für zu hoch.
Bewusstsein in der Bevölkerung ist da
„Die zahlreichen Aktivitäten der österreichischen Elementarpädagog*innen tragen sichtbare Früchte. In der Bevölkerung ist ein hohes Bewusstsein über die Bedeutung der Elementarpädagogik gegeben. Die Proteste zeigen zudem einem breiten Publikum auf, wo es an Unterstützung für diesen gesellschaftlich so bedeutenden Bereich fehlt. Das belegen unsere Zeitreihen sehr deutlich.“, sagt dazu Sandra Cerny, Studienleiterin bei INTEGRAL.
So halten 53 Prozent die Vermittlung von Bildung bereits im Kindergarten für sehr wichtig. So hoch war dieser Wert seit Beginn der Messungen noch nie. Weitere 29 Prozent halten Elementarbildung für eher wichtig. In Wien ist die Relevanz überdurchschnittlich hoch, gleiches gilt für Personen mit Matura- oder Universitätsabschluss.
Die Umfrage
Von 22. bis 28. November 2023 wurden 500 Personen repräsentativ für die österreichische Bevölkerung Im Alter von 16 bis 75 Jahren im Rahmen einer Onlinestudie zu diesem Thema befragt.
Über NeBÖ
NeBÖ ist ein gemeinnützuger Verein, der sich für die Verbesserung der Rahmenbedingungen in elementaren Bildungseinrichtungen aller Beschäftigten einsetzt. NeBÖ vernetzt sich österreichweit mit allen Initiativen im Bereich Elementarpädagogik und Berufsgruppen elementarer Bildung, um gemeinsam mehr zu erreichen.
www.neboe.at und www.elementarbildung.at
Über INTEGRAL
INTEGRAL ist ein Full-Service-Institut und Anbieter maßgeschneiderter Marktforschungslösungen auf wissenschaftlicher Basis, von der Datenerhebung bis zur Lieferung handlungsrelevanter Informationen und Empfehlungen.